System 02, 1998
Eine junge, vollkommen bekleidete Frau (die Künstlerin selbst) befindet sich in einem Hallenbad unter Wasser im nahezu schwerelosen Zustand. Sie versucht mit frontalem, konzentriertem, ja hypnotischem Blick zur Kamera respektive zum Betrachter hin einen rosafarbenen Luftballon aufzublasen, den sie mit beiden Händen hält. Die Luft, die aus diesem immer wieder entweicht und den Ballon erschlaffen lässt, wird unmittelbar von der Künstlerin wieder aufgenommen; dient ihr zum Atmen und gibt ihr kurzfristig die Lebenskraft, den Ballon wiederum aufzublasen und unter Wasser zu verharren.
Ihr rhythmisches Ein- und Ausatmen strukturiert die einfache Handlung. Ihre langen Haare schweben im Wasser und begleiten die Aktion mit ihren sanften und langsamen Windungen. Die Überlebensstragie kann nur von kurzer Dauer sein, da das Einatmen der immerselben verbrauchten Luft, der sie am Leben erhält, sie langfristig vergiftet.
Livingroom und System 0.2 wurden von der Stiftung ein Jahr nach ihrer Entstehung, kurze Zeit nach der Zürcher Ausstellung Freie Sicht aufs Mittelmeer angekauft.
EMJ