Reflexaquarell, 1976-1978

Reflexaquarell, 1976, Heinz  Brand

Die inhaltliche und formale Reduktion, die das gesamte Werk von Heinz Brand auszeichnet, könnte auch an diesem zweiteiligen Werk weitergeführt werden, meint der Künstler gut 20 Jahre später anlässlich eines Gesprächs mit Marcel Baumgartner. So findet Brand, dass diese zweiteilig angelegte Arbeit auf den ersten Teil reduziert werden könnte, da diese die Idee bereits vollends in sich trage. Der zweite Teil, das Vergrössern eines Details - die Widerspiegelung des Spiegels - sei unnötig. Die erste Aufnahme - die Spiegelung des Himmels, der Bäume, des Wiesenabhangs, das auf die Wasseroberfläche eingespiegelte künstliche Quadrat, welches von einer Person gehalten wird - genüge, um dem Werk seinen Sinn zu verleihen. Denkbar wäre auch gewesen, nur einen Ausschnitt zu wählen und die Darstellung der Bildgestaltung wegzulassen.

Diese für den Künstler typischen Äusserungen bestimmen denn auch das zentrale Thema seiner Werke: die Reduktion. Sein Aquarell wird auf eine Idee reduziert, die an sich unfassbar und substanzlos ist und in einer Aktion mit deren fotografischer Dokumentation vollendet wird. Weder Wasser noch Pinsel haben das Werk gezeichnet, und doch ist alles vorhanden, da sich Wasser und Farben in einem Träger (Spiegel), in dem sie sich spiegeln und der sich zugleich auch im Wasser widerspiegelt, wieder finden. Aktion und fotografische Aufnahme dienen dem Künstler dazu, die Idee in möglichst reduzierter Form zum Ausdruck zu bringen.

 

EMJ

Künstler
Heinz Brand
Gattung
Fotografie
Material
Farbfotografie
Masse
50,2 x 74,7 cm
Standort
Depot
Inventarnummer
F 2003.246a
Credits
Schenkung Stiftung Kunst Heute 2003
Provenienz
Ankauf 1983 beim Künstler.
Ausstellungsgeschichte

Literatur

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