Der tonlose Ton, 1984
Die Fotografie einer Zen-Trommel in einem japanischen Tempel bildet den bildnerischen Grund der Arbeit Der tonlose Ton, die man als Schlüsselwerk im Oeuvre Brands betrachten kann. Der Ton, der nicht tönt, dessen Membran im Weiss der grossflächigen Leinwand verharrt, bringt den vibrierenden Stillstand im Sinne eines berühmten Zen-Rätsels zum Ausdruck: das Klatschen einer einzelnen Hand. Trotz gewichtiger Referenzen bevorzugt und betont Brand - dem die Arbeit im Nachhinein zu erzählerisch erscheint - die Zufälligkeit seines Sujets und somit die Reduktion in der Aussage, die sich jedoch nicht im Formalen erschöpfen darf. Kreisrunde weisse Konzentration als gereinigte Essenz und elementare Einfachheit bündelt den Blick in zentraler Position und lässt dort verweilen, schliesslich weiterschweifen in kaum fassbare orthogonale Strukturen, die zugleich einen Raum und Lichteinfall erahnen lassen. Eine abstrakte oder konkrete Komposition die, wie in einer anderen Bewusstseinsebene, Einblick in eine andere Welt ermöglicht.
EMJ