Ohne Titel, 1986
Wie viele von Hofers dreidimensionalen Arbeiten der 1980er Jahre hat auch dieses Objekt einen gerätartigen Charakter. Befreit von seiner nicht definierbaren Funktion lehnt sich das gerüstartige Ding an die Wand oder wird in eine Ecke gestellt und hinterlässt, gleichsam als Versuchsmodell, mit seinem Skelett einen eindeutig verankerten Schatten. Die filigranen, allseitig das Objekt umgebenden Saiten, wenn man den Draht so interpretieren will, sind kaum erkennbar, der Klangkörper fehlt, und trotz seiner Nutzlosigkeit scheint das Objekt perfekt zu sein. Das logisch-rationale, zeichenimmanente System ist gebrochen oder zumindest irritiert und neue Ordnungen und Betrachtungsmöglichkeiten werden anvisiert, um diesem sinnlos an die Wand gelehnten Objekt eine neue Bedeutung als Linien-, Flächen- und Raumgebilde zu verleihen.
EMJ