Leben & Werk Stefan Burger

Stefan Burger
* 1977 in Müllheim, Baden/D
lebt und arbeitet in Zürich

Stefan Burger beginnt nach einem Studium der Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich (HGKZ) von 1999 bis 2003 seine künstlerische Tätigkeit im Medium Fotografie. Von diesem heute von ihm als Basis und Ausgangspunkt verstandenen Medium als „Kerngeschäft" ausgehend, das der Zweifler Burger bezüglich Herkunft, Entwicklung, Bedeutung und weiterführenden Möglichkeiten stets auslotend umkreist, greift er in seinem künstlerischen Wirken zu Medien wie Installation, Video, 16 mm-Film, Objekt, Skulptur sowie zu performativen Inszenierungen.
Dabei interessiert ihn weniger die Bilderproduktion an und für sich, die sich gerne an der erkennbaren, nicht selten pittoresken Bildhaftigkeit, am Abbild des Realen orientiert, als die Geschichte und Bedeutung der Kunstgeschichte wie auch des Ausstellungs- und Kunstmarktbetriebs, die er mit subtilem Gestus von verschiedenen Standpunkten ausgehend mit kritischer Ironie hinterfragt. Im Rahmen dieses Themenkomplexes stellt der Ausstellungskünstler Burger Fragestellungen in den Raum, um das Verhältnis von Produzent, Kunstwerk, Betrachter, Institution und Wertdefinition zur Diskussion zu stellen, woraus schönste Missverständnisse evoziert und somit auch entstehen dürfen. Welche Bedeutungen und Bewertungen erfahren dabei formale und inhaltliche Auseinandersetzungen über Kunst und Appropriation?
Welche Bedeutung misst der Rezipient dem historischen wie auch dem aktuellen Zusammenhang zu? Welche Möglichkeiten ergeben sich, ein Kunstwerk zu lesen und sich anzueignen?
Entsprechende Strategien des sich Aneignens sind in der modernen und zeitgenössischen Kultur schon lange kein Novum mehr, vielmehr bilden diese zeitgenössischen Verfahrensweisen einen unabdingbaren Teil unserer Kultur.
Burger steht, bestens vertraut mit Geschichte und zeitgenössischer Produktion, vor der steten Herausforderung, diesem weiten, vielfach umworbenen Aktionsfeld immer wieder gültige und relevante Antworten für die Gegenwart abzuringen, die bewusst auf der Fragestellung zwischen Ästhetizismus in konzeptuellem Look und inhaltlicher Notwendigkeit balancieren.

 

Stefan Burger zählt mit seinen Recherchen, die, von der Fotografie ausgehend, das gesamte Feld der Kultur ausloten, zu den viel versprechenden aufstrebenden Künstlern der Nuller und 10er Jahre des 21. Jahrhunderts. 2008 findet Burgers erste Einzelpräsentation im Kunsthaus Baselland statt. Im gleichen Jahr präsentiert Burger im Rahmen der Gruppenausstellung Shifting Identities eine performative Intervention zwischen Aussen- und Innenbereich des Kunsthauses Zürich. 2009 finden weitere Einzelausstellungen auf nationalem sowie internationalem Terrain statt sowie 2010 im Fotomuseum Winterthur. 2010/11 hatte Burger Einzelausstellungen in der Kunsthalle Nürnberg, im Kunstraum Walcheturm in Zürich (als Preisträger der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung) sowie im Musée de la Photographie in Lausanne. Auch 2011 beteiligte sich Burger an der Gruppenausstellung im Aussenraum Bex et Arts genannt Territoires mit einem der überzeugendsten Werke im Parc de Szilassy. 2012 findet man von Burger im Rahmen der Ausstellung La jeunesse est un art im Aargauer Kunsthaus Aarau eine spannende Auseinandersetzung mit Fotografie, Objekt und Installation im institutionellen Kontext.
Neben einem Atelierstipendium der Stadt Zürich in Genua 2005, einem Atelierstipendium der Stiftung Binz 39 in Zürich im folgenden Jahr kann der Künstler 2005 und 2007 den Werkbeitrag der Kiefer Hablitzel-Stiftung entgegennehmen, 2007 das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn, 2008 den Swiss Art Award und im gleichen Jahr einen Werkbeitrag der Stadt Zürich.

www.stefanburger.ch.

Auf sik-isea.ch ist ein Interview mit Stefan Burger aufgezeichnet.

Esther Maria Jungo

Werke sortiert nach TitelJahr ↑Gattung

Bild Informationen Beschreibung

Stefan Burger

Kollaps

2006

Video-Installation, DVD, Farbe, Ton, Loop, 4:3 Hochformat

Masse Dauer: 6 Min. 27 Sek.

Computergrafik

Bei der Video-Installation Kollaps mit dem Untertitel (über Sommer) plötzlich weggerutschte Parameter handelt es sich ursprünglich um eine installative Fotoarbeit, die sich allmählich, durch den Zeitfaktor und das Medium, zur Videoinstallation, zu Burgers erster Videoarbeit entwickelt hat. Inhaltlich ist... [ Weiter ]