Anaimalai, 2006 - 2006

Anaimalai, 2006, Judith Albert & Samuel Herzog

Das Video Anaimalai entsteht zusammen mit der Fotografie Ashroti auf Reisen mit der Kunst, als im Rahmen mit der Sammlungsausstellung Reisen mit der Kunst (2006) (hier verlinken mit Sammlungspräsentation): ausgewählte Werke aus der Sammlung Kunst Heute gehen auf Reisen, sie lassen sich in Zwischenräumen im Museum nieder oder verlassen das Museum, um sich an unterschiedlichen Orten in Bern (PROGR, Galerie Bernhard Bischoff & Partner, Schlachthaus Theater, Marks Blond Project R.f.z.K, Zentrum Paul Klee, öffentlicher Raum Berns) zu präsentieren. Albert & Herzog werden als Team angefragt, sich mit der Sammlung der Stiftung, die mehrheitlich in Kisten in einem Aussendepot ihr Dasein fristet, in einer Aktion oder in Form eines Werkes auseinanderzusetzen. Der Film Anaimalai, der für die Aussenstation bei Marks Blond geschaffen wird, sowie die dazugehörige Digitalfotografie Ashroti auf Reisen mit der Kunst hat als Ausgangspunkt eine spielerische Recherche des Teams, was das Wesen der Kunst ausmachen könnte (Sinn/Funktion der Kunst, Aura oder Geist der Kunst, Präsenz/Absenz eines Werks) und wie man diesem Wesen der Kunst im Depot einer Institution oder aber auf abenteuerlichen Reisen auf die Spur kommen könnte.

Das Video, das in seiner Struktur an Jules Vernes sog. Voyages extraordinaires erinnert, besteht aus XVI Kapiteln. Jedes Kapitel beginnt mit einer Zeichnung (ausgeführt von Lena Eriksson) und der Stimme einer Erzählerin, die die Geschichte mit ihrem Werdegang schildert. Begleitet werden sie von unpretentiösen, kurzen Videosequenzen, die aus den Archiven von Albert & Herzog stammen und den geschilderten Inhalt mehrheitlich weniger illustrieren, als vielmehr auf den zweiten Blick Inhalte evozieren, ohne dabei gewisse, absurd anmutende Ungereimtheiten auszulassen, was der Wahrhaftigkeit der Bilder einen mysteriösen und zugleich pragmatischen Charme verleiht. Die Geschichte besteht gleichermassen aus real existierenden Fakten (Ausstellung im Kunstmuseum Bern, Kunstwerke im Depot, Stipendium Judith Alberts in Genua, die Verwüstungen der über die Ufer getretenen Ah in Sarnen und somit auch in der Wohnung Geri Hofers u.a.), wie auch aus phantastischen Schilderungen (das Volk der Ashroti, die sich von der Aura der Kunst ernährt, der Hohepriester als oberster Ashroti-Priester und die Rituale der Jusadmi, der junge Inder Ramaj Jhaveri und dessen Abenteuer u.a.), die sich gemeinsam zu einer zauberhaften Geschichte verknüpfen, um mit menschlichen Situationen wie Schicksal, Zufall, Intuition, Mysterium und Magie, aber auch Realität und die Sehnsucht nach Wahrheit zu konfrontieren, um letztendlich die in der Historie so oft gestellte Frage aufzuwerfen, aber nicht lösen zu können: wo findet sich der Geist, das Geistige, die Aura der Kunst?

http://www.hoio.ch/index.php?id=1284

EMJ

Künstler
Judith Albert & Samuel Herzog
Gattung
Video
Material
Video
Masse
DVD
Standort
Videocompany
Inventarnummer
F 2006.279
Credits
Schenkung Stiftung Kunst Heute, 2006
Provenienz
Schenkung
Ausstellungsgeschichte

Das Video wurde produziert im Rahmen der Ausstellung Reisen mit der Kunst, 2006

Literatur

Weitere Infos