Koan, 1982

Koan, 1982, Heinz  Brand

Heinz Brands Streben vom materiellen Hier ins immaterielle Dort - Dasein & Wegsein -, aber auch die Bedeutung der Sehnsucht kann in dieser, vermehrt erzählerisch anmutenden, Arbeit des Künstlers als Leitmotiv hervorgehoben werden. Auch etwas Schalk, der dem Charakter des Künstlers entspricht, ist in diesem Werk leise zu spüren. In einer ausgesuchten  Vitrine finden sich zwei Farbfotografien: auf der einen findet sich als Nahansicht den Rahmen eines Fussballtors in karger Landschaft, die andere zeigt dieselbe karge, unendliche Einöde in der Wüste - endloses monotones Blau des Horizontes, endlose Wüstenlandschaft, mit demselben Tor in der Ferne. Drei sogenannte Saharakugeln - unterschiedlich grosse, vollendete Kugeln, wohl aus Saharasand geschaffen -, verleihen den stillen, menschenleeren Ansichten in einer wüstenähnlichen Gegend die Möglichkeit einer Funktion, die zugleich absurd anmutet. Insgesamt vermittelt die gesamte Installation eine Visualisierung eines sogenannten Koans aus dem japanischen Zen-Buddhismus als kurze Anekdote oder Sentenz, die oft paradox, unverständlich oder sinnlos erscheint. Gegensätzliches, Unverständliches soll in der Erfahrung als Einheit erlebt werden. In diesem Sinne bildet die sinnliche Wirklichkeit dieses Werks Ausgangspunkt für Denkbarkeiten.

EMJ

 

 

Künstler
Heinz Brand
Gattung
Installation
Material
2 Farbfotografien auf Aluminium aufgezogen und 3 Saharakugeln in Vitrine
Masse
95 x 107 x 62 cm (Vitrine)
2 Farbfotografien je 24,5 x 36,7 cm; 3 Saharakugeln ø 7 cm, ø 4 cm; ø 2,5 cm
Standort
provisorisch Vordepot Ittigen
Inventarnummer
Pl 03.010
Credits
Schenkung 2003
Provenienz
Schenkung Donald Hess an Stiftung Kunst Heute
Ausstellungsgeschichte

Literatur

Weitere Infos